Bilderrahmen selbst bauen – eine DIY-Anleitung in 3 Schritten
Wer ein Bild angemessen präsentieren möchte, der klebt es in der Regel nicht einfach „nackt“ an die Wand. Ein passender Bilderrahmen ist nicht nur für die Inneneinrichtung wichtig, sondern ebenfalls für die Betonung des Bildes. Besonders antike Rahmen sind mittlerweile ebenso begehrt wie wertvoll und lösen bei Sammlern einen regelrechten Hype aus. Dabei besteht ein gewöhnlicher Bilderrahmen aus kaum mehr als ein paar Holzleisten, einer Holzplatte und Klebstoff, Schrauben, Nägeln und einem Stück Schnur oder Draht. Warum nicht also selbst aktiv und kreativ werden und einen Bilderrahmen selbst gestalten und bauen?
Die Vorteile des Heimwerkens liegen auf der Hand: Zum Einen kann in den meisten Fällen mit der individuellen Beschaffung des Materials Kosten gespart werden. Außerdem kann die Qualität des Materials selbst bestimmt werden. Wer also auf billiges Sperrholz vom Discounter verzichten möchte, kann edleres Holz wählen. Holzart, Farbe und Form kann frei kombiniert werden. Der Kreativität sind also kaum Grenzen gesetzt. Besonders bei Bildern, die nicht den Standard-Formaten wie 4:3, 3:2 oder 1:1 entsprechen, wird die Suche nach einem geeigneten Rahmen nicht nur zeit-, sondern letzten Endes auch meist sehr kostenaufwendig. Für Panorama- oder individuelle Formate sind solche selbstgemachten Bilderrahmen also ideal. Und schließlich macht das Heimwerken auch Spaß, man wird aktiv und kann im besten Fall stolz auf das Endergebnis sein. Dann ist der selbstgemachte Bilderrahmen um Weiten wertvoller als ein gekaufter.
Zugegeben: Ein Bilderrahmen stellt nun keine Mammutaufgabe für den ambitionierten Bastler dar. Dennoch hilft die folgende Bauanleitung bei der Übersicht und bei den kniffligen Schritten. Also ab in den nächsten Baumarkt und das nötige Material besorgen…
Materialliste:
- 4 Holzleisten (idealerweise mit L-Form)
- 1 Holzplatte
- Holzleim
- 2 Ringschrauben
- 1 Nagel
- 16 Stahlstifte
- 1 Stück Schnur oder Draht
- Schleifpapier (fein)
- Bei Bedarf: 1 Plexiglasplatte
Je nachdem, welches Format das Bild für den Rahmen hat, müssen entsprechend lange Holzleisten ausgewählt werden. Am Besten plant man einige Zentimeter mehr in alle Richtungen ein, denn das Holz muss ja noch zugeschnitten werden. Die Leisten sollten eine Breite von mindestens drei Zentimetern und eine Dicke von mindestens zwei Zentimetern haben. Je größer der Rahmen insgesamt ist, desto breiter und dicker sollten wegen der Stabilität sein. Bei der Form und dem Stil der Leisten kann prinzipiell frei gewählt werden, solange die Leisten nachher noch normal zusammengefügt werden können. Optimal sind Leisten mit einer L-Form, denn so kann die Holzplatte später zwischen die Leisten gelegt werden und muss nicht dahinter geklebt werden. Sowohl für die Befestigung als auch für die Ästhetik ist das ein Vorteil.
Eine Holzplatte als Hintergrund und Basis muss ebenfalls her. Diese sollte definitiv nicht zu dünn sein. Einen Zentimeter Dicke sollte die Platte schon haben und zudem eine Länge und Breite, die mindestens die Maße wie das Bild an sich hat.
Mit Holzleim oder – nur bei dickeren Platten und Leisten möglich – mit kleinen Schrauben werden Holzplatte und Holzleisten zusammengehalten. Als Leim reicht ein einfacher Holzleim vollkommen aus. Die Schrauben dürfen in ihrer Länge nicht die Dicke der Leisten übersteigen, da sie sonst herausragen und nicht nur unschön sondern auch gefährlich sind.
Schließlich muss das Bild samt Rahmen noch an die Wand gebracht werden. Aufgehängt wird es zum Beispiel mit einem Stück Draht oder Schnur an einem Nagel in der Wand. Die Schnur oder der Draht wird dabei mit zwei kleinen Ringschrauben, die ebenfalls nicht länger als die Dicke der Leisten sein dürfen.
Schritt 1 – Ausmessen und zuschneiden
Im ersten Schritt werden die Holzleisten ausgemessen und entsprechend markiert. Wichtig ist, bei dem Ausmessen auf die Innenmaße der Leisten zu achten, die ruhig einige Millimeter kleiner als die Maße des Bildes ausfallen können. Das Bild verschwindet zwar so ein wenig unter den Leisten, dafür wird es allerdings besser gehalten und eine ungewollte Lücke zwischen Bild und Leiste wird so auf jeden Fall vermieden.
Die Leisten werden dann auf Gehrung geschnitten. Das heißt, dass die vier 90°-Winkel auf acht 45°-Schnitte aufgeteilt werden, sodass sich jede Leiste einen solchen Winkel mit der benachbarten Leiste teilt. Für die 45°-Schnitt gibt es im Baumarkt eigens eine Vorrichtung – eine sogenannte Gehrungslade – für wenige Euro zu kaufen, die bereits den richtigen Winkel für die Säge vorgeben.
Die Holzleisten werden nun in dem gewünschten Format aneinander gelegt, sodass die L-Kanten unten einen kleinen Rahmen in dem eigentlichen Rahmen bilden. An den zugesägten Winkeln werden die Leisten nun verleimt.
Idealerweise werden alle vier Schnittstellen fixiert. Improvisierte Vorrichtungen wie jeweils zwei Backsteine an den äußeren Winkeln oder ein im Baumarkt erhältlicher Spanngurt halten die Holzleisten und die Holzplatte beim Trocknen des Leims in der gewünschten Position. So wird garantiert, dass die Leisten exakt im richtigen Winkel zusammengefügt werden.
Der Leim braucht etwa eine halbe Stunde bis er soweit ausgehärtet ist, dass weitergearbeitet werden kann.
Schritt 3 – Bild einfügen und befestigen
Nachdem der Leim getrocknet ist und der Rahmen fest und stabil ist, kann das Bild entweder mit herkömmlichem Klebstoff, mit doppelseitigem Klebeband oder mit speziellen Fotostrips auf die Holzplatte geklebt werden. Zuviel Flüssigkleber macht das Bild durch die Feuchtigkeit wellig, deshalb sollte dabei vorsichtig vorgegangen werden.
Die Holzplatte samt Bild wird nun kopfüber in den Rahmen gelegt. Bei Bedarf kann zuvor eine Plexiglasplatte in den Rahmen gelegt werden, die dann vor dem Bild sein wird.
Die Rückwand der Holzplatte wird mit kleinen Stahlstiften fixiert, indem diese seitlich in den Rahmen geschlagen werden und somit ein Verrutschen der Platte verhindern. Vier Stahlstifte an jeder Seite sollten ausreichen, um eine sichere Befestigung der Platte zu gewährleisten.