Neben Landschaften und Sehenswürdigkeiten aller Arten sind Portraits das wohl beliebteste Motiv in der Fotografie. Vom absoluten Beginner zum erfahrensten Profi – der Drang, die Gesichter anderer Menschen einzufangen und ansprechend in Szene zu setzen, eint die Fotogemeinde bereits seit ihren Ursprüngen. Allerdings ist die Portrait Fotografie eine hohe Kunst. Mit den folgenden Hinweisen sollten die Aufnahmen jedoch besser aus der Hand gehen.
Seit jeher begeistern menschliche Gesichter in der Fotografie die Betrachter – und das aus den unterschiedlichsten Gründen. Die unzähligen Facetten der Menschlichkeit spiegeln sich in ebenso vielen unterschiedlichen Herangehensweisen an die Portrait Fotografie wider, sodass auf den ersten Blick kaum der Eindruck entsteht, dass es in diesem Feld Regeln oder Grundsätze gibt. Allerdings gibt es sehr wohl einige Hinweise, die es zu beachten gilt, wenn eine optimales Portraitaufnahme gelingen soll.
Portraitfotografie: Die Auswahl des Motivs für Ihr Portätfoto
Natürlich steht es jedem Fotografen frei, die Motive und Modelle selbst auszuwählen. Bei der Wahl der richtigen Modelle spielen vor allem zwei Aspekte eine Rolle:
- Charisma: Oft sind es nicht die Menschen, die dem gängigen Schönheitsideal entsprechen, sondern diejenigen, die eine besondere Ausstrahlung haben. Fotografen wollen genau dieses Charisma einfangen und es auf ihre Fotos übertragen.
- Behaglichkeit vor der Kamera: Ein Model, das sich wohl fühlt und ohne Scham vor der Kamera steht, sorgt für natürliche und authentische Aufnahmen. Besonders zu Beginn sind es oft Freunde oder Familienmitglieder, die diese Natürlichkeit in einem Shooting bewahren können.
Vertrauen Sie also bei der Portrait Fotografie auf Ihr Bauchgefühl, insbesondere bei der Auswahl der Motive und Modelle – manchmal sind es gerade die unperfekten Momente, die die besten Fotos hervorbringen.
Kamera oder Handy: Die Ausstattung für das beste Porträt
Neben dem passenden Motiv spielt auch die richtige Ausstattung eine große Rolle. Für hochwertige Porträts von Personen ist spezielles Equipment entscheidend. Hier sind die wichtigsten Aspekte:
- Kamera und Sensor: Für gestochen scharfe Bilder und eine hohe Bildqualität sollte eine Kamera mit einem großen Sensor verwendet werden.
- Brennweite und Blendenzahl: Um den beliebten unscharfen Hintergrund (Bokeh) zu erzielen, sind Objektive mit großen Brennweiten und kleinen Blendenzahlen ideal. Standard-Portraitobjektive haben eine Brennweite von 50 mm, können aber bei speziellen Linsen auch bis zu 100 mm betragen.
- Lichtstärke: Portraitobjektive sind oft lichtstärker als Standardzooms, was zu einer stärkeren Unschärfe des Hintergrunds führt.
Obwohl Smartphones beeindruckende Ergebnisse liefern, ist professionelle Ausrüstung oft unverzichtbar, wenn es um hochwertige Portraitaufnahmen geht.
Portraitsaufnahmen: Die Beleuchtung beim Fotografieren
Für eine optimale Portraitfotografie sind neben der Kameraausstattung auch passende Lichtquellen und ein Stativ wichtig. Hier sind die wichtigsten Ausstattungen:
- Stativ: Ein Stativ sorgt für stabile Kameraaufnahmen, besonders bei längeren Belichtungszeiten oder präzisen Einstellungen.
- Lichtquellen: Für das Homestudio sollten alle Lichtquellen die gleiche Farbtemperatur haben. Studioleuchten bieten professionelle Ergebnisse, während auch normale Glühbirnen ausreichen, wenn das Budget begrenzt ist.
- Externer Blitz: Für unterwegs eignet sich ein externer Blitz, der entfesselt blitzen kann. So lässt sich das Licht aus verschiedenen Positionen steuern und Schatten variieren.
- Natürliches Licht: Das Sonnenlicht, besonders während der „Goldenen Stunde“ kurz vor Sonnenuntergang, bietet unvergleichliche Lichtverhältnisse, die selbst Profis immer wieder ins Freie ziehen.
Die Wahl der Beleuchtung hängt stark vom gewünschten Stil und Geschmack des Fotografen ab.
Die Bildgestaltung für Portraitaufnahmen
Für eine gelungene Portraitaufnahme spielen verschiedene Aspekte der Bildgestaltung eine Rolle. Hier sind einige grundlegende Empfehlungen:
- Hochformat vs. Querformat:
- Hochformat eignet sich besser für Portraitaufnahmen, da der menschliche Körper und das Gesicht in die Höhe ragen.
- Querformat ist eher für Szenen geeignet, bei denen der Hintergrund gleichwertig mit dem Motiv ist.
Tipp: Nutzen Sie die Drittel-Regel, um das Motiv dezentral zu platzieren und eine lockerere Bildkomposition zu erzielen.
- Positionierung des Motivs:
Wenn der Hintergrund ins Bild eingebaut werden soll, achten Sie darauf, dass das Motiv nicht zu zentral steht, sondern eher entlang der Drittellinie. So wirkt das Bild lebendiger und ausgewogener. - Horizontlinie:
Besonders in Landschaftsaufnahmen oder am Strand ist die Horizontlinie wichtig. Vermeiden Sie es, dass der Horizont durch den Kopf des Models verläuft. Achten Sie darauf, dass der Horizont parallel zum oberen und unteren Bildrand verläuft. - Weitere Elemente im Bild:
Wenn mehr als das Gesicht des Models abgebildet wird, sorgen Sie dafür, dass alle Elemente durch die Bildkomposition den Blick des Betrachters auf das Hauptmotiv lenken.
Die Kunst der Bildgestaltung erfordert Erfahrung und das Gefühl für die richtige Positionierung von Motiven und Elementen im Bildrahmen.
Porträtfotografie: Die Aufnahme(n)
Für die perfekte Portraitaufnahme sind nicht nur Bildgestaltung und Gesichtsausdruck entscheidend, sondern auch die richtigen Kameraeinstellungen. Hier einige praktische Tipps:
- Serienaufnahme:
- Vorteil: Ermöglicht es, mehrere Aufnahmen einer Szene zu machen und die beste auszuwählen.
- Hinweis: Wenn mit Blitz gearbeitet wird, ist die Serienaufnahme möglicherweise langsamer, da der Blitz wieder aufgeladen werden muss.
- Zeitautomatik (A oder S):
- Vorteil: Diese Einstellung ermöglicht es, die Blendenzahl festzulegen, während die Belichtungszeit und ISO automatisch angepasst werden. So bleibt das Bild bei konstantem Licht immer optimal belichtet.
- RAW-Format:
- Vorteil: Speichert mehr Bilddaten und bietet bei der Nachbearbeitung größere Flexibilität.
- Nachteil: Benötigt mehr Speicherplatz als JPEG.
Tipp: Wählen Sie RAW, wenn eine intensive Nachbearbeitung geplant ist.
Die Bildbearbeitung von Portraits
Für die Nachbearbeitung von Portraitaufnahmen gibt es viele Möglichkeiten, das Bild weiter zu verfeinern und zu optimieren. Hier sind die wesentlichen Schritte:
- Farbauswahl:
- Farbtemperatur und Farbton: Wählen Sie die gewünschte Farbigkeit des Bildes (z. B. kühl oder warm).
- Schwarz-Weiß oder Farben: Entscheiden Sie, ob das Bild monochromatisch oder in bunten Farben gehalten wird.
- Helligkeit und Kontrast:
- Optimale Belichtung: Justieren Sie die Helligkeit und den Kontrast für ein besseres Erscheinungsbild.
- Erhellung oder Abdunklung einzelner Bereiche: Heben Sie das Motiv hervor, indem Sie bestimmte Bereiche heller oder dunkler gestalten.
- Schatten nutzen: Schatten können verwendet werden, um Tiefe und Kontrast zu erzeugen oder um bestimmte Bereiche des Bildes zu betonen und andere abzuschwächen.
- Cropping:
- Bildausschnitt anpassen: Schneiden Sie das Bild so, dass der Fokus stärker auf das Motiv gelegt wird.
- Augen aufhellen: Die Augen können zusätzlich aufgehellt werden, um sie mehr hervorzuheben.
- Feinjustierung:
- Rote Augen entfernen: Verwenden Sie die „rote Augen“-Funktion in der Software.
- Bereichsreparatur: Entfernen Sie Hautunreinheiten oder andere störende Elemente.
- Schärfe und Klarheit:
- Motiv betonen: Erhöhen Sie die Schärfe oder Klarheit/Struktur, um das Motiv noch klarer hervorzuheben.
- Export:
- RAW als JPEG: Exportieren Sie das Bild schließlich als JPEG-Datei für die Weiterverwendung.
Die perfekte Aufnahme erfordert daher nicht nur technisches Können beim Portrait Fotografieren, sondern auch Zeit und Präzision in der Nachbearbeitung.
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FAQ: Portraitaufnahmen
Was sind Portraits? Ist der Hintergrund für Portraitaufnahmen wichtig?
Portraitfotografie ist die Kunst, Menschen in ihren einzigartigen Facetten festzuhalten. Sie erzählt Geschichten und fängt authentische Momente ein, die durch kreative Bildgestaltung und den perfekten Einsatz von Licht zum Leben erweckt werden. Der Hintergrund ist dabei eher Nebensache; es geht um die Person, die fotografiert wird.
Welches ist das beste Objektiv oder Brennweite für Portraitfotografie?
Für beeindruckende Portraitfotografie empfiehlt sich eine Brennweite zwischen 85mm und 135mm, da sie natürliche Proportionen und eine schöne Hintergrundunschärfe erzeugt. Ein lichtstarkes Objektiv verstärkt den Effekt. Eine größere Blendenöffnung (kleine Blendenzahl, z.B. f/1.4) lässt mehr Licht ins Objektiv, was vor allem bei schwachem Licht hilfreich ist. Gleichzeitig beeinflusst sie die Schärfentiefe: eine größere Öffnung der Blende erzeugt einen unscharfen Hintergrund (Bokeh), während eine kleinere Blende (hohe Zahl, z.B. f/16) den gesamten Bildbereich schärfer abbildet.
Welche Kamera ist gut für Portraitfotografie?
Für beeindruckende Portraitfotografie empfiehlt sich eine Kamera mit mindestens 12 Megapixeln und manuellen Einstellmöglichkeiten. Diese Eigenschaften erlauben es Ihnen, großformatige und detailreiche Bilder zu kreieren. Welche Hintergründe und Locations für die Portraitfotografie?
Für beeindruckende Portraitfotos empfehlen sich Hintergründe wie Tapeten oder Stoffe, die einfach anzubringen sind und eine passende Atmosphäre schaffen. Räume mit viel natürlichem Licht, wie Wohnzimmer oder Schlafzimmer, bieten zudem vielseitige Perspektiven.
Kann man Portraitaufnahmen auch mit dem Handy oder Smartphone fotografieren?
Natürlich lässt sich ein Portraitfoto auch mit Ihrem Handy erstellen! Mit der richtigen Beleuchtung und kreativen Hintergründen lassen sich beeindruckende Shootings für Portraitsfotos erstellen.
Welche Posen eignen sich für die Porträtfotografie?
Für beeindruckende Porträtfotografien empfehlen sich entspannte und natürliche Posen, die Authentizität ausstrahlen. Spielen Sie mit verschiedenen Gesichtsausdrücken und Blickrichtungen, um interessante und lebendige Bilder von Personen zu kreieren. Wenn das Foto nicht gut wird, versuchen Sie einfach, etwas näher an das Modell heranzukommen. Oft verbessert das Portaitfotos direkt. Das Wichtigste ist, dass die Person, die fotografiert wird, sich wohl fühlt.