Das Corporate Design – Der erste Eindruck ist entscheidend

Logo, Schriftart, Farben und Bilder – alles schnell ausgewählt. Doch wer mit dem Erscheinungsbild seiner Marke wirklich Wirkung erzeugen möchte, braucht hinter der Gestaltung eine Idee, die auf mehr fußt als auf persönlichen Vorlieben. Eine Analyse des Marktes, das Wissen über die psychologische Wirkung von Farben und Formen sowie ein Gespür für Trends und Hypes sind notwendig. Diese Schritte helfen bei der Entwicklung eines erfolgreichen Corporate Designs.
Wer bin ich? Wer sind meine Kunden? Wie sollen meine Kunden mich sehen? Die essentiellen Fragen bei der Existenzgründung sowie bei bereits gestandenen Unternehmen machen die Corporate Identity der Marke aus. Das übergreifende Erscheinungsbild, das übergeordnete Image, die Fremd- und Eigenwahrnehmung der Marke – sie alle haben den Zweck, das Unternehmen wirksam auf dem Markt zu positionieren. Ein Teilbereich der Corporate Identity ist das Corporate Design. Dieses legt die einheitliche Gestaltung aller Kommunikationsmittel und Produkte des Unternehmens fest. Es ist also wichtig, dass das Design auch den gewünschten Effekt auf die potenziellen Konsumenten hat.
In der Praxis kommt es schon dann zur Geltung, wenn ein Kunde auf das Unternehmen trifft. Das Unternehmen verpackt die zu vermittelnde Botschaft in das Corporate Design und möchte sie dem Kunden näherbringen. Der Kunde nimmt das Unternehmen wahr. Eine zweidimensionale Kommunikation ist also nicht nicht möglich. Wichtig ist dementsprechend, dass die Botschaft auch beim Kunden ankommt und die gewünschte Wirkung entfaltet. Woher weiß ich aber, welche Farben und Formen auf meine Kunden besonders wirken?

Die drei Stützpfeiler

Die wichtigsten Elemente der Corporate Identity sind der Name, das Logo sowie der Claim. Alles zusammen sollte ein stimmiges Bild des Unternehmens abgeben, aber auch einzeln so viel Aufmerksamkeit erregen, dass der Konsument die Marke im Gedächtnis behält. Farben, Schriften, Inhalt und Markenausrichtung sollten Hand in Hand geben und sich gegenseitig ergänzen. Zudem sollte schon bei einem Blick auf das jeweilige Element klarmachen, womit sich der Kunde hier befasst. Verständlichkeit und Einfachheit sind zwei zentrale Punkte bei der Gestaltung des Corporate Designs. Das bedeutet aber nicht, dass das Logo mit Cliparts oder fertigen Vorlagen gebastelt werden sollte. Professionalität ist in allen Branchen wichtig, denn so wie Sie als Marke ernstgenommen werden wollen, haben auch die Kunden das Recht darauf.

Marktanalyse

Bei Existenzgründern ist eine umfangreiche Marktanalyse in allen Bereichen notwendig, um sich seiner Position bewusst zu werden. Wer sind meine Konkurrenten, wer sind meine potenziellen Kunden? Eine Konkurrenz- und eine Zielgruppenanalyse helfen bei der Beurteilung dieser Frage. Aber auch bei bereits operierenden Unternehmen helfen solche Analysen stets bei der korrekten Einordnung der eigenen Marktposition. Ein Imagewandel, ein Rebranding oder eine gestalterische Neuausrichtung basieren immerzu auf der Erkenntnis, dass das neue Gesicht der Firma erfolgreicher als das alte ist.
Allein die Branche oder der geschäftliche Bereich der Marke oder Unternehmens geben schon viel Aufschluss darüber, wie sich das Erscheinungsbild zusammensetzen könnte. In konservativeren Branchen wie der Finanzsektor, bei Versicherungen oder medizinischen Einrichtungen liegt der Fokus natürlich auf anderen gestalterischen Mitteln als beispielsweise in der Mode oder bei Lebensmittelmarken. Die Werte, für die das Unternehmen steht, sollten sich auch im Erscheinungsbild widerspiegeln. Seriosität entsteht selbstverständlich durch andere grafische Elemente als beispielsweise Kreativität.
Welche Werte besonders erfolgsversprechend auf dem Markt sind, verrät oft ein Blick auf bereits erfolgreiche Konkurrenten. Deren Corporate Identity und insbesondere das Corporate Design können als Inspiration für die eigene gestalterische Positionierung dienen.

Das Alleinstellungsmerkmal betonen

Einfach nur die Auftritte der Konkurrenz zu kopieren, ist natürlich wenig erfolgsversprechend. Vielmehr sollte das eigene Corporate Design die Einzigartigkeit und die Vorteile der Marke unterstreichen. Die äußere Erscheinung sollte das Unternehmen von der Konkurrenz abheben. Finden Sie und betonen Sie die Uniqueness Ihrer Marke und schaffen Sie sich dadurch ein visualisiertes Alleinstellungsmerkmal auf dem Markt.

Auffallen und in Erinnerung bleiben

Seriosität hin und her: Wer aus der Masse sichtbar herausstechen möchte, muss auch gestalterisch gewisse Risiken eingehen. Niemandem nützt beispielsweise ein schönes Logo, das aber im Dschungel der Konkurrenz so unauffällig ist, dass es direkt untergeht und gar nicht erst die Chance bekommt, im Gedächtnis zu bleiben. Originelle Komponenten wie zum Beispiel Formen und Farben im Logo sind also in vielen Fällen eine gute Möglichkeit, um auch längerfristig in den Köpfen der potenziellen Kunden hängen zu bleiben.

Konsistenz in allen Belangen

Das Corporate Design beschreibt letztendlich, welche gestalterischen Elemente das gesamte Erscheinungsbild der Marke ausmachen. Dabei ist es wichtig, dass die festgelegten Elemente auch konsistent zu verwenden, um immer einen gleichbleibend optimalen Eindruck zu hinterlassen. Auch bei Schwester- oder Tochtermarken empfiehlt sich ein erkennbar ähnliches Design, um die Stimmung und Botschaft ganzheitlich einzuhalten und eine angenehme Koexistenz möglich ist.
Mit diesen grundlegenden Schritten sollte der Überblick über das Corporate Design bereits leichter fallen. Wie viel vom optimalen Erscheinungsbild der Marke abhängt, ist in den meisten Fällen kaum messbar. Doch erfolgreiche Unternehmen – egal aus welcher Branche – eint immer eine Sache: Sie alle haben eine perfekt auf die Marke abgestimmte Corporate Identity. Sich beim eigenen Design auf billige Zeichentools und einfallslose Wortspiele zu verlassen, ist also nicht unbedingt ratsam. Die Stunden, die bei den Entwürfen des Logos oder den Kritzeleien auf dem Papier draufgehen, sind es schließlich allemal wert. Zur Not helfen auch auch professionelle Designer und Texter, die mit der jahrelangen Erfahrung immer die richtige Farbe und den richtigen Ton treffen. Wenn der Kunde sich vom Corporate Design angesprochen fühlt und das Interesse geweckt ist, sollten auch die Mühen und die Kosten sinnvoll investiert sein.