Grundlagen des Logodesigns
Eines der wichtigsten Merkmale in der Werbung oder in der Außendarstellung von Unternehmen oder Marken ist ein passendes Logo – also ein visuelles Erkennungsmerkmal (auch Corporate Design genannt).Dies sollte idealerweise einfach und prägnant sein und gleichzeitig die Inhalte der Marke wiedergeben oder repräsentieren. Zwar ist das Logodesign eine Wissenschaft für sich und wird dementsprechend oft von professionellen und ausgebildeten Designern übernommen, doch mit den wichtigsten Grundlagen kann auch das eigene Logo entworfen werden.
Ob am Zeichenbrett oder mit Software wie Adobe Photoshop – schlussendlich muss das Logo jedoch auf den PC übertragen werden, um von dort aus weitere Aktionen wie den Druck ausführen zu können. Wer seiner Kreativität aber am besten mit Bleistift und freien Lauf lassen kann, der sollte sich vorerst auch darauf konzentrieren.
Vor dem Entwurf muss sich aber bewusst gemacht werden, was das Logo denn überhaupt beinhalten soll, und das nicht nur visuell, sondern auch metaphorisch. Üblicherweise besteht ein Logo aus dem Schriftzug (zumeist der Name des Unternehmens) und einem Signet, also dem Symbol. Häufig sind zudem noch Slogans unter dem eigentlichen Logo zu sehen, das in solchen Fällen aber immer auch für sich alleine stehen können sollte. Um also die Aufmerksamkeit – und darum geht es in der Werbung nun einmal in erster Linie – von potenziellen Kunden oder Geschäftspartnern zu erreichen, müssen bestimmte Regeln beachtet werden. Gleichzeitig muss das Logo zu der Marke passen, was die Richtung der Skizzen bereits vorgeben sollte.
Grundlegende Designregeln
Zu den Designregeln gehören beispielsweise Kontrast und Gleichmäßigkeit, Typographie und nicht zuletzt die Farbauswahl.
Kontraste sind insofern essentiell für das Logodesign, als dass die gezielte Verwendung von konträren Design-Elementen für Spannung beim Betrachter sorgt. Unterschiedliche Schriftarten oder unterschiedliche Farben erzeugen Unruhe und gewinnen somit automatisch die gewünschte Aufmerksamkeit. Durch die Verwendung von unterschiedlichen Proportionen bekommen Teilelemente des Logos mehr Aufmerksamkeit und werden mehr in den Vordergrund gerückt als andere. Dahingegen schaffen gleichmäßige Proportionen Gleichmäßigkeit und Ruhe und sind damit beispielweise ein guter Ausgleich zu starken Farb- oder Typo-Kontrasten.
Bei einem Logo mit Symbol und Schriftzug kann die Typographie nicht selbstständig betrachtet werden, sondern muss immer in optischer Balance zu dem Stil des Signets stehen. Ein verschnörkeltes Signet mit vielen Kurven passt besser zu einer kursiven Schrift und einer ähnlichen Schriftart. Ein kantiges Design passt hingegen eher zu einer höheren Schriftstärke oder sogar zu Großbuchstaben. Das Zusammenspiel zwischen Stil des Signets und Typographie ist immens wichtig.
Die Farbgebung des Logos ist ebenfalls sehr entscheidend für die Wirkung auf den Betrachter. Jede Farbe hat eine unterschiedliche Wirkung auf den Menschen und ist symbolisch geladen. Mit der richtigen Farbwahl erzeugen Sie die gewünschten Assoziationen beim Betrachter. Einprägsame Farbkombinationen haben außerdem einen hohen Wiedererkennungswert.
Besondere Regeln
Bei dem Entwurf des Logos sollte jedoch nicht nur die gestalterische Ebene betrachtet werden, sondern auch einige weitere Regeln für ein erfolgreiches Logo.
Das schönste Logo nützt schließlich herzlich wenig, wenn der direkte Konkurrent bereits mit einem ähnlichen Logo wirbt. Sondieren Sie also vorher den Markt und die Logos der direkten Konkurrenz und versuchen Sie sich mit Ihrem Logo abzuheben. Originalität ist ein weiteres effektives Wiedererkennungsmerkmal.
Zeitlosigkeit ist nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern schützt auch vor einem „Identitätsverlust“. Ist das Corporate Design erst einmal in den Köpfen der Kunden und Partner verankert, ist es nicht ratsam, das Logo oft und optisch auffällig zu verändern. Bei dem Design des Logos sollte daher nicht zu sehr Rücksicht auf aktuelle Designtrends genommen werden. Vielmehr spielen beim Logodesign klassische Elemente eine wichtige Rolle, die ihren Reiz niemals verlieren.
Ganz wichtig ist schließlich auch die Lesbarkeit des Gesamtwerkes. Nicht nur der Schriftzug, sondern auch möglicherweise Letter in dem Signet müssen nicht nur mit einem minimalen Abstand, sondern auch aus großer Entfernung erkennbar sein. Zudem sollte – falls die Marke auch international eine Rolle spielt oder spielen soll – auf die Internationalität Rücksicht genommen werden. Slogans oder Symbole, die national oder kulturell einen Wiedererkennungswert haben, über eine gewisse Entfernung hinaus aber nicht, sind nicht ratsam.
Variationsmöglichkeiten und die vielseitige Verwendbarkeit sind weitere wichtige Aspekte des Designs. Die Elemente des Logos sollten bestenfalls auch einzeln für sich stehen können. Dadurch können einzelne Elemente auch für besondere Aktionen variiert werden, ohne dass das Logo den Wiedererkennungswert verliert. Unbedingt beachtet werden sollte dabei, dass das Logo auch ohne Farbe funktionieren muss, da immer wieder Druckprodukte für bestimmte Aktionen nur in schwarz-weiß erscheinen. Generell gilt auch für den Druck, dass die Elemente – besonders die Schriftzeichen und die Linien des Signets – nicht zu dünn sein dürfen, da diese bei bestimmten Drucksachen verloren gehen würden. Darüber hinaus sollten ebenfalls aus Vorsicht vor dem Drucker im Idealfall Standardfarben benutzt werden, die auch in jeder noch so kleinen Farbpalette identisch zu finden sind. Bei besonderen Farben, die aber leider nicht jeder Rechner oder Drucker kennt, entstehen oft lästige Farbverschiebungen.
Für Personen, die mit Design und Gestaltung noch unerfahren sind, mögen diese Regeln erst einmal abschreckend wirken, dennoch sollten die grundlegenden Regeln bei dem Logodesign nicht vernachlässigt werden. Kreative Köpfe aus der Branche können sich natürlich über die Regeln hinweg setzen und trotzdem gestalterische Meisterwerke entwerfen, doch für den Anfang ist ein Leitfaden immer ratsam. Ebenfalls zu empfehlen ist es, dass Sie sich auch mit dem Logodesign beschäftigen, möglicherweise die eine oder andere Skizze anfertigen, auch wenn die Arbeit doch von einem professionellen Designer erledigt werden soll. Die Kommunikation mit dem Designer, die Geschwindigkeit und auch das Endprodukt verbessern sich erheblich, wenn der Auftraggeber bereits eine Vorstellung von dem Prozess hat. Schließlich machen ungezwungene Entwürfe, die auch gerne nur Kritzeleien bleiben dürfen, immer noch am meisten Spaß.