Arten der Buchbindung
Fotobücher sind der unbestrittene Klassiker unter den Fotogeschenken und eignen sich als Geschenk für jeden Anlass. Dabei ist der Aufwand minimal und die Resultate sind immer wieder überzeugend. Sind die Fotos für das Buch erst einmal ausgewählt, werden diese digital in einen virtuellen Prototyp eingefügt. Dabei gibt es eine beachtliche Auswahl an Bindungsarten des Buches, die dem Laien eher nicht geläufig sind. Deshalb werden die wichtigsten Arten der Buchbindung hier im Folgenden vorgestellt und erläutert.
Heftbindung
Eine der gängigsten und einfachsten Arten der Buchbindung ist die Heftbindung. Bei der Heftbindung werden die Einzelblätter zuerst auf das entsprechende Format gefalzt und ineinandergesteckt. Anschließend werden die Bögen und das Cover von außen an den Falzstellen zweifach, dreifach oder mehrfach mit Drahtklammern geheftet.
Die Heftbindung hat den Vorteil, dass das Verfahren sehr preisgünstig ist und wenig Aufwand erfordert. Auch ist durch das Verfahren kaum ein Verlust von Nutzfläche auf den Seiten gegeben. Damit ist sie eine sehr beliebte und alte Buchbindeart. Allerdings eignet sich die Heftbindung nur bis zu einer Heftdicke von rund 5 mm, denn bei einer größere Dicke halten die Klammern nicht mehr zusammen. Außerdem können aus dem gleichen Grund bei der Heftbindung nur Softcover verwendet werden. Die Drahtklammern fassen nur mehrere Dutzend Seiten, weshalb sie zwar besonders für Fotobücher gut geeignet ist, für Zwecke mit einer höheren Seitenanzahl jedoch nicht.
Ringbindung
Ähnlich wie die Heftbindung funktioniert die Ringbindung oder Spiralbindung. Auch hier ist die Seitenzahl limitiert, denn die Größe der Ringe gibt hier eine natürliche Begrenzung der Seitenanzahl vor. Anders als bei der Heftbindung werden die Einzelbögen nicht gefalzt, sondern zumeist einfach übereinander gestapelt. Die gelochten oder gestanzten Blätter werden dann durch einzelne Drahtringe oder eine Spirale aus Draht zusammengehalten. Dieses Verfahren ist ebenfalls sehr beliebt, besonders für Präsentationszwecke, und preisgünstig. Nachteilhaft ist jedoch neben der Begrenzung der Seitenzahl, dass durch die Ringlöcher Nutzfläche am Seitenrand verlieren.
Schraubenbindung
Die dritte ähnliche Buchbindeart in der Reihe ist die Schraubenbindung. Auch hier werden die Einzelblätter von außen fixiert und zwar durch Schrauben. Diese geben mit ihrer Größe ebenfalls eine natürliche Begrenzung der Seitenzahl vor. Als Cover werden bei der Schraubenbindung vor allem Hardcover oder besonderes Material wie Leder häufig genutzt. Durch die Schrauben lassen sich nämlich auch grobe Stoffe fest zusammenhalten. Außerdem können Seiten jederzeit hinzugefügt werden oder die Reihenfolge der Seiten geändert werden, weshalb sich das Verfahren auch für Zwecke wie ein Fotobuch optimal eignet.
Die Schraubenbindung ist ebenfalls wenig aufwendig und sehr preisgünstig. Häufig verwenden Manufakturen diese Buchbindeart, weil zudem keine Maschinen für das Verfahren notwendig sind.
Fadenheftung
Die Fadenheftung oder Fadenbindung gilt als besonders hochwertig und stabil und gilt als sehr traditionsreich. Bei dem Verfahren werden die gefalzten Bogen vom Rücken her zu einem Buchblock aneinander genäht. Dabei muss die Stärke des Fadens immer zu dem Papier des Buchblocks passen. Immer vier (in seltenen Fällen auch acht) Blatt werden zu einer Lage zusammengenäht und dann zu dem Buchblock zusammengeknotet. Im Idealfall ist die Seitenanzahl deshalb ein Vielfaches von 16, ansonsten können die fehlenden Seitenzahlen auch mit leeren Seiten aufgefüllt werden. Der Buchblock wird anschließend automatisiert mit einem Cover ummantelt, das wiederum durch Leim mit dem Buchblock zusammengehalten wird. Zum Einsatz kommen als Umschlag sowohl Hard- als auch Softcover.
Die Fadenheftung lässt sich auch bei einem größeren Seitenumfang umsetzen, ist aber auch entsprechend aufwendig und teuer. Zwar gibt es spezielle Fadenheftmaschinen, aber trotzdem ist der Kosten/Nutzen-Aufwand für Druckereien oft nachteilhaft. Wegen des Aufwands und den Kosten arbeiten nur wenige Anbieter mit der Fadenheftung, obwohl sie als edelste aller Bindearten gilt.
Klebebindung
Die Klebebindung ist wohl mit Abstand die am häufigsten genutzte Art der Buchbindung. Auch Fotobücher werden vorzugsweise mit diesem Verfahren gebunden, das einen idealen Kompromiss aus einem hochwertigen Äußeren und kostengünstiger Produktion darstellt. Bei der Klebebindung wird der gesamte Rohblock in eine Umschlagsmappe geklebt. Der Hotmelt-Kleber hält also gleichzeitig die Papierbögen zusammen sowie den Buchblock und den Umschlag. Auch bei diesem Verfahren können wahlweise Softcover als auch Hardcover verwendet werden.
Die Klebebindung eignet sich im Gegensatz zu der Mehrzahl der sonstigen Buchbindearten auch für größere Dicken von bis zu 50 mm. Von Vorteil sind außerdem die hohe Maschinengeschwindigkeit und ein hochgradig automatisierter Prozess. Damit ist die Klebebindung vergleichsweise sehr günstig, verspricht aber dennoch eine lange Haltbarkeit und einen edlen Look.
Die gängigsten Buchbindeverfahren haben allesamt ihre Vor- und ihre Nachteile. Je nachdem, welche Ansprüche der Kunde hat, eignet sich die eine Art mehr als die andere. Es kann zumindest festgehalten werden, dass die Fadenbindung die wohl haltbarste Art der Buchbindung ist und gleichzeitig einen sehr hochwertigen Eindruck macht. Das hat aber natürlich auch seinen Preis. Im Gegensatz dazu steht die Klebebindung für einen optimalen Kosten/Nutzen-Faktor und ist deshalb die am häufigsten genutzte Variante. Die Ring-, Heft- oder Schraubenbindung eignet sich eher für kleinere Seitenzahlen und damit automatisch für Fotobücher. Auch diese Verfahren sind relativ kostengünstig und daher für individuelle Produkte gut geeignet.
Letztendlich ist die Wahl des Bindeverfahrens natürlich eine Frage des Geschmacks. Ob es eher schlicht sein soll oder besonders edel oder in erster Linie sehr lange haltbar, ist jedem selbst überlassen. Am meisten kommt es ja ohnehin auf den Inhalt an und nicht auf die Buchbindeart.