Die verschiedenen Falzarten
Flyer, Speisekarten, Grußkarten oder sonstige Werbeartikel aus Papier bestehen oft nicht einfach nur aus einer einzigen Seite, sondern scheinbar aus mehreren. In Wirklichkeit ist das Druckmaterial aber gefalzt, das heißt geknickt. So entsteht der Eindruck, es handele sich um mehr Seiten als nur die eine. Der Vorteil ist, dass das Falzen in der Regel kostengünstiger und weniger aufwendig ist als das Binden mehrerer Seiten. Die wichtigsten Falzarten stellen wir im Folgenden kurz vor.
Das Falzen ist eine Begrifflichkeit, die selbst vielen Erwachsenen noch nicht oft zu Ohren gekommen ist. Dabei hat sich so ziemlich jeder von uns bereits als Kind eingehender mit verschiedenen Falztechniken befasst. Die Konstruktion eines Papierfliegers, das Zusammenfalten eines Blatt Papiers als geheime Botschaft oder die Kunst des Origami unterliegen streng genommen der gleichen Technik wie beim Falzen, das aus Druckereien bekannt ist. Hier beschreibt es nämlich den Vorgang des Knickens von Papierbögen mit Hilfe von Werkzeugen, um das Material in eine gewünschte Form zu bringen. Für die unterschiedlichen Formen – vom Flyer über die Speisekarte bis hin zur Grußkarte – gibt es auch unterschiedliche Falzarten.
Der Lagenfalz oder Einbruchfalz
Die einfachste Falzart ist wohl der Lagen- oder Einbruchfalz. Bei dieser Technik wird der Papierbogen an der gewünschten Stelle eingeknickt, so dass sich das Blatt normalerweise halbiert. Die Originalfläche ist mit einem Bruch in vier kleinere Flächen unterteilt, weshalb auch viele Speisekarten o.ä. mit diesem Verfahren gefalzt werden, um den Inhalt auch haptisch zu gliedern.
Der Wickelfalz
Der Wickelfalz basiert auf dem Lagen- oder Einbruchfalz und besteht im Grunde lediglich aus einem Bruch mehr. Die ursprüngliche Fläche wird auf diese Weise nicht halbiert, sondern durch mindestens zwei Parallelbrüche mindestens gedrittelt. Dabei werden die Kanten so gefalzt, dass die beiden Parallelbrüche die mittlere Fläche „einwickeln“. Diese Drittelung des Blattes ist das typische Format für Flyer, vor allem da sich die Größe des Blattes praktischerweise sehr reduzieren lässt.
Der Zickzackfalz oder Leporellofalz
Im Gegensatz zum Wickelfalz wird das Papier beim Zickzack- oder Leporellofalz abwechselnd durch zwei oder mehrere Parallelbrüche nach vorne und nach hinten geknickt. Die Struktur erinnert so an ein Zickzackmuster und kann auch mit fortschreitender Anzahl der Brüche weitergeführt werden.
Der Kreuzfalz
Der Kreuzfalz oder auch Kreuzbruch beschreibt einen horizontalen als auch vertikalen Bruch des Papiers, so dass dieses nicht nur von der Seite her zusammengefaltet werden kann, sondern auch von oben bzw. unten. Im Normalfall verlaufen die Brüche in einem Winkel von 90° zueinander.
Der Tabernakel-, Fenster- oder Altarfalz
Ähnlich wie beim Wickelfalz besteht diese Falzart ebenfalls aus zwei Brüchen, die das Blatt Papier in drei Flächen auf einer Seite teilen. Beim Tabernakel-, Fenster- oder Altarfalz beträgt das Verhältnis zwischen den drei Seiten jedoch nicht 1:1:1, sondern 1:2:1. Dies bewirkt, dass beide äußeren Seiten zusammengeklappt die mittlere Fläche bedecken wie eben bei Fensterflügeln oder einem Altar. Diese Art des Falzens eignet sich besonders für Einladungskarten oder festliche Zwecke.
Diese grundlegenden Falzarten werden im größeren Rahmen auch in den Druckereien angewendet, wenn es darum geht, entsprechende Produkte herzustellen. Dafür werden die Papierbögen allerdings nicht per Hand geknickt, sondern von speziellen Falzmaschinen. Zuhause ist das Falzen selbstverständlich auch möglich, allerdings ist die exakte Durchführung des Falzens ohne entsprechendes Werkzeug schwierig. Notfalls kann an den Papierflieger das Knicken von Hand wieder geübt werden, damit die Handgriffe auch bei den selbstgestalteten Flyern oder Einladungskarten sitzen.