Zubehör für den Drucker – muss es immer original sein?

Druckerpatronen stehen nicht gerade weit oben in der Beliebtheitsskala der Verbraucher. Das viele Geld, das für die kleinen Farbbehälter über den Tresen wandert, ist kaum ausgegeben, da zeigt der Drucker schon wieder einen akuten Leerstand an. Verführerisch ist der Griff zu Produkten von Billiganbietern. Doch tut man sich damit langfristig auch wirklich einen Gefallen?

Als wäre die Anschaffung eines neuen Druckers nicht schon nervenaufreibend genug, lassen die ersten Verschleißerscheinungen am Gerät nicht lange auf sich warten. Streikende Drucker sind auf jeden Fall keine Seltenheit. Wer sich ein Neugerät angeschafft hat, kann in solchen Fällen Gebrauch von der Garantie machen. Sonst aber muss nach der fachmännischen Untersuchung des Geräts viel Geld in Ersatzteile investiert werden. Hinzu kommen außerdem noch die laufenden Kosten für Druckerpatronen, die sowieso ganz schön auf das Portemonnaie drücken. Die Hersteller, die ihre Druckgeräte und das Zubehör zumeist so konzipieren, dass die Produkte nicht mit denen der Konkurrenz kompatibel sind, zwingen Verbraucher dazu, horrende Preise für das Zubehör zu zahlen. Nur oft namenlose Drittanbieter bieten kompatibles Zubehör für die teureren Markenhersteller an. Lohnt das No-Name-Zubehör oder sollte sicherheitshalber doch zu den Markenprodukten gegriffen werden?

Keine bedeutenden Qualitätsunterschiede

Die gute Nachricht zuerst: Es ist in der Tat unbedenklich hinsichtlich der Druckqualität und der Kompatibilität, Druckerpatronen von Fremdanbietern zu nutzen. Die Stiftung Warentest hat Billiganbieter von Druckerzubehör umfangreich getestet. Über 800 verschiedene Druckerpatronen wurden mit dem Ergebnis untersucht, dass in keinem dieser Tests Anzeichen von jedweden Schäden entdeckt werden konnten. Druckerpatronen von Fremdanbietern sind in erster Linie also durchaus zu empfehlen, denn sie haben zwar teilweise eine geringere, aber teilweise sogar auch eine bessere Qualität zu bedeutend günstigeren Preisen.

Probleme mit der Garantie?

Wie funktioniert aber der Einsatz der Druckerpatronen von Fremdanbietern? Viele Markenhersteller von Druckgeräten kennzeichnen ihre Produkte etwa mit Chips, um so den Einsatz von No-Name-Zubehör zu erschweren. Diese Chips auf den Patronen kommunizieren mit den Chips im Drucker, wodurch das Original-Zubehör erkannt wird. Eine Billigpatrone kann in der Regel nicht einfach so in den Slot im Drucker gesteckt werden. Entweder müssen die Chips am Drucker oder an der Patrone manipuliert werden. In solchen Fällen hat der Einsatz von nicht originalem Zubehör doch einen entscheidenden Nachteil. Denn manipulierte Geräte, die also nicht mehr im ursprünglichen Zustand vorgefunden werden, verlieren normalerweise den Anspruch auf Garantie. Wer dennoch weder auf die Garantie noch auf die Billigpatronen verzichten möchte, sollte zumindest so vorsichtig vorgehen, dass der Einsatz von Fremdprodukten nicht auffällt.

Auch das Zubehör, das nach Ablauf der Garantie selbstverständlich selbst angeschafft werden muss, ist entsprechend teuer, wenn es denn original sein soll. Doch hier haben Fremdanbieter ebenfalls die Lücke gesehen und ein günstiges Angebot von Ersatzteilen in den Handel gebracht. Die Reparatur ist in den meisten Fällen simpel und kann mithilfe von Anleitungen im Internet selbst erledigt werden.

Akku-Patronen

Wieder aufladbare Batterien sind für viele Bastler und Elektronik-Freunde ein Segen, dennoch bevorzugen die meisten Verbraucher die gewöhnlichen Batterien. Auch für Drucker gibt es Refill-Patronen, oft auch von den Original-Herstellern. Diese sind freilich teurer als die Einweg-Variante, auf lange Sicht aber auf alle Fälle lohnend und sowohl für Druckqualität sowie für die Sicherheit angesichts der Garantie unbedenklich. Für wahre Sparfüchse sind diese wieder auffüllbaren Patronen die beste Alternative zu den teuren Einweg-Patronen und außerdem noch die umweltfreundlichste Variante.

Da hört das Sparen an der Tinte auf…

Wer nicht nur beim Kauf der Druckerpatronen spart, sondern genauso sparsam mit dem Drucken selbst ist, läuft Gefahr, den Drucker damit zu beschädigen. Über Monate lang den Drucker nicht zu verwenden führt dazu, dass die Druckköpfe verstopfen. Die Reinigung ist – wenn überhaupt möglich – sehr aufwendig und gegebenenfalls auch ziemlich teuer. Das Geld, welches dann an den Patronen und dem Zubehör gespart wurde, fließt dann in die Neuanschaffung oder in die Reparatur durch einen Fachmann. Und das macht noch weniger Spaß als originale Druckerpatronen zu kaufen.