Photoshop Basics – Retusche für Einsteiger
Zu den beliebtesten Photoshop Basics gehört unumstritten die Retusche. Diese Art der Bildbearbeitung gibt es schon seit dem 19. Jahrhundert, als die Fotografie noch in den Kinderschuhen steckte, und sie hat seitdem immer mehr an Bedeutung gewonnen. Kein Foto wird heutzutage noch ohne Ausbesserungen an Gesicht oder Körper in Zeitschriften abgedruckt. Doch auch für Hobbyfotografen- und Designer gehört die Retusche zum Einmaleins der Bildbearbeitung. Ob Hautunreinheiten, Rötungen oder Falten: mittlerweile lässt sich jedes Schönheitsmakel im Handumdrehen mit Bearbeitungsprogrammen verstecken.
Vorkenntnisse
Bevor mit der eigentlichen Bearbeitung begonnen werden kann, ist es hilfreich drei grundlegende Funktionen von Photoshop kennenzulernen:
Ebenen
Für diejenigen, die nicht oft mit Photoshop arbeiten, ist es vor allem wichtig darauf zu achten, dass es als erster Schritt immer hilfreich ist, die Hintergrundebene zu duplizieren und danach die nächsten Schritte in weitere Ebenen aufzuteilen. Falls irgendetwas in der Bearbeitung schief läuft oder einige Schritte ausgebessert werden sollen, kann so noch auf die spezifischen Ebenen zugegriffen werden, ohne gleich die gesamte Bearbeitung von vorne beginnen zu müssen. Die Hintergrundebene kann dupliziert werden, indem eben diese mit der rechten Maustaste angeklickt und dann „Ebene duplizieren“ ausgewählt wird.
Smartobjekte
Weiterhin ist es von Vorteil, die Bilder, bei denen ein Filter angewendet werden soll, zunächst in ein Smartobjekt umzuwandeln. Das ermöglicht eine nondestruktive Bearbeitung, das heißt, dass der Ursprungszustand des Bildes jederzeit wieder aufgerufen werden kann und die Filter dabei nicht wie sonst in das Bild direkt eingerechnet werden. Diese Option befindet sich unter „Filter“, „Für Smartfilter konvertieren“.
Masken
Außerdem werden bei Retuschen oft Masken verwendet. Diese Masken dienen dazu, bestimmte Bereiche im Bild auszuwählen und dann beispielsweise Farbe oder Sättigung zu bearbeiten. Diese Masken sind durch die Darstellung einer weißen Flächen in den Ebenen angezeigt. Um nun einen bestimmten Bereich im Bild auszuwählen, muss diese weiße Fläche umgekehrt werden. Mit einem Doppelklick auf das Feld und die Auswahl des Reiters „Maske“ kann diese Option ausgewählt werden. Nun sollte die zuvor weiße Fläche schwarz gefärbt sein. Wird anschließend mit dem Pinsel-Werkzeug die weiße Farbe angewählt, kann mit der Bereichsauswahl begonnen werden.
Retusche
Hautunreinheiten
Um lästige Hautunreinheiten und kleine Rötungen zu entfernen, eignet sich der Reparatur – Pinsel. Dieses Werkzeug arbeitet mit Kopien von Bereichen im Gesicht, bei denen die Haut rein ist. Im ersten Schritt wird also manuell eine Stelle im Gesicht ausgesucht, die als Quelle dienen kann. Es wird einfach ein Teil der Haut kopiert und an anderer Stelle wieder eingefügt. Dabei passt Photoshop die Struktur, Beleuchtung, Transparenz und Schattierung der aufgenommenen Pixel an. Die Funktion ist vor allem für kleinere Unreinheiten geeignet. Um diese Quelle zu kopieren, muss während die alt-Taste gedrückt wird auf diesen Bereich geklickt werden. Nun kann diese Kopie an beliebiger Stelle im Gesicht durch einfaches Klicken eingesetzt werden.
Falten
Mit dem Ausbessern-Werkzeug können größere Bereiche wie Falten oder Narben ganz leicht retuschiert werden. Im Grunde ist hier die gleiche Funktion wie bei dem Reparatur-Pinsel vorhanden, denn es wird eine Quelle gesucht, die als Kopie für den zu retuschierenden Bereich dient. Dafür wird mit dem Tool die Stelle, die verbessert werden soll, umrahmt. Im nächsten Schritt wird diese dann mit gedrückter Maustaste dort hingezogen, wo sich die Quelle befindet. Hierbei findet automatisch eine Ausbesserung in Farbton, Kontrast, Helligkeit und Sättigung statt.
Zähne aufhellen
Eine Art, die Zähne aufzuhellen, ist die „Selektive Farbkorrektur“. Hierbei wird eine Füllebene erstellt, die die Funktion einer Maske hat (siehe oben). Diese wird über die Option „Neue Füll- oder Einstellungsebene erstellen“ (befindet sich in der Leiste unter den Ebenen) ausgewählt. Die angewählte Maske muss nun umgekehrt und der aufzuhellende Bereich mit dem Pinsel in weißer Farbe angewählt werden. Um die Zähne nun aufzuhellen, empfiehlt es sich, die Cyan-Werte unter der Option „Rottöne“ etwas zu erhöhen und die Schwarz-Werte unter der Option „Grautöne“ um einiges zu verringern. Die Werte fallen je nach Foto sehr unterschiedlich aus, deswegen können hier keine konkreten Werte helfen. Wichtig ist, dass die Zähne nicht zu hell und damit künstlich wirken. Um dem entgegenzuwirken, empfiehlt es sich, die Deckkraft etwas abzuschwächen. Die Füllebene ermöglicht es außerdem, Bereiche die zu großzügig ausgewählt wurden, wieder in den ursprünglichen Zustand zu bringen. Hierfür muss einfach nur die schwarze Farbe angewählt und mit dem Pinsel über diese Stelle gefahren werden.
Mit der Funktion „Selektive Farbkorrektur“ können weiterhin auch noch andere Bereiche im Gesicht retuschiert werden. Ist die Farbe der Haut beispielsweise nicht befriedigend, kann eben dieser Bereich ausgewählt und durch Regulierungen an den Farbenwerten verändert werden. Gleiches gilt auch für Augen- und Haarfarbe.
Glätten der Haut
Um das Gesamtbild der Haut ebenmäßig aussehen zu lassen, eignet sich das Tool „Gaußscher Weichzeichner“. Damit wird eine gewisse Unschärfe erreicht, die wiederum den Effekt der Glättung erzielt. Da es sich hierbei um einen Filter handelt, sollte das Bild im ersten Schritt zu einem Smartobjekt konvertiert werden (siehe oben). Danach wird unter „Filter“ – „Weichzeichnungsfilter“ das genannte Tool angewählt und abhängig von dem zu bearbeitenden Foto der Radius der Weichzeichnung bestimmt. Auch hier empfiehlt es sich, den Radius nicht zu hoch auszuwählen, da die Haut sonst unnatürlich wirkt. Nun erscheint ein Smartfilter auf der Ebene, die wieder umgekehrt werden muss. Durch die Maskierung kann mit dem weißen Pinsel der Bereich ausgewählt werden, der geglättet werden soll. Nun sollte die Deckkraft noch etwas reguliert werden, da die Haut sehr unnatürlich aussieht und es sehr schnell auffällt, wenn keinerlei Poren mehr zu erkennen sind.
Mit diesen Photoshop Basics sollte es auf jeden Fall gelingen, einfache Retuschen am Gesicht vorzunehmen, da sich hierbei mit kleinen Trick schon recht viel bewirken lässt. Jedoch sollte dabei immer beachtet werden, dass zu viele Nachbesserungen oft unnatürlich aussehen und dies auch ungeschulten Augen schnell auffallen kann.